Einfachere Unternehmensführung - wie Sie der Komplexität entfliehen

Einfachere Unternehmensführung - wie Sie der Komplexität entfliehen

Viele Unternehmer/innen fühlen sich vom Tagesgeschäft und in den damit vorgegebenen Aufgaben sowie Abläufen gefangen. Dabei werden viele Tätigkeiten von den Geschäfts- oder IT-Prozessen bestimmt, so dass sich auch der Inhaber oder Geschäftsführer eines kleinen oder mittelständischen Unternehmens trotz Delegationsmöglichkeiten schnell in einem „Hamsterrad“ der Fremdsteuerung wiederfindet, dem kaum zu entfliehen ist.

In solchen Situationen ist „Back to the Basics“ eine wirksame Managementmethode, um ausufernde Komplexität und Hektik im Alltagsgeschäft in den Griff zu bekommen und sich im Geschäft auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Sehnsucht nach der Einfachheit (Simplicity) in allen Lebenslagen durchzieht auch die Geschäftswelt im Sinne einer einfacheren Unternehmensführung.

 

Folgende Management-Instrumente vereinfachen Ihre Arbeit und damit Ihren Tagesablauf als Inhaber oder Geschäftsführer, damit Sie den Kopf für die wirklich wichtigen Arbeiten am Unternehmen freibekommen:

 

  • Entwickeln Sie eine Vision: Um sich auf das strategisch Nötige konzentrieren zu können, sollten Sie Ihre Geschäftsidee nicht nur verinnerlicht haben, sondern auch wissen, welches übergeordnete langfristige Ziel und welchen Zweck Sie mit Ihrem Unternehmen erreichen wollen. Ohne Vision können Sie keine strategischen Planungen sowie Maßnahmen entwickeln. Sie verzetteln sich in operativen Dingen und sehen den „Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr.
  • Legen Sie Prioritäten fest: Prüfen Sie jede Ihrer täglich zu treffenden Entscheidung daraufhin, inwieweit sie Ihrer Vision und der Strategieverfolgung zur Zielerreichung dient und ob sich bestimmte Aufgaben delegieren lassen. Wer sich in unwichtigen Details verliert, riskiert, den Überblick über das Gesamtgeschehen zu verlieren. Nach dem Pareto-Prinzip bringen 20 Prozent des Arbeitseinsatzes rund 80 Prozent des Ergebnisses. Wenn Sie sich auf die wichtigen 20% an Aufgaben (sog. „A“-Aufgaben) konzentrieren, ersparen Sie sich viel Zeitaufwand und fokussieren sich auf das „Arbeiten am Unternehmen“.
  • Orientieren Sie sich am Kunden: Sie haben mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung nur dann Erfolg, wenn Sie einen eindeutigen Kundennutzen bieten können. Wo liegen die Vorteile gegenüber den Konkurrenzprodukten? Worin besteht die konkrete Mehrwert-/ Leistung?
    Richten Sie alle Geschäftsprozesse auf dieses Ziel hin aus. Alles was nicht dem jetzigen oder zukünftigen Kundennutzen („Customer Value“) dient, ist für Unternehmen nicht wertschöpfend und wahrscheinlich überflüssig. Insbesondere im Verwaltungsbereich besteht die Tendenz, sich im Laufe der Zeit vom Marktgeschehen abzukoppeln und ein Eigenleben zu führen.
  • Auslagern nicht-wertschöpfender Arbeiten: Aufgaben und Arbeitsabläufe, welche nicht unmittelbar oder wenigstens mittelbar zu Umsatz mit Kunden führen (häufig eben die oben genannten verselbständigten Verwaltungsarbeiten wie Buchführungsarbeiten), sollten ausgelagert (z.B. an Steuerberater) werden. Auf keinem Fall ausgelagert werden aber solche Funktionen, welche die zukünftigen Erfolgspotentiale (existenziellen Umsatz-/ Leistungsprozesse) Ihres Unternehmens ausmachen.
  • Fordern Sie Ihre Mitarbeiter heraus Vereinbaren Sie mit Ihren Mitarbeitern anspruchsvolle, aber gleichzeitig realistische Ziele, gegebenenfalls bei Vorhandensein von Zielvereinbarungen auch in schriftlicher Form („Management by Objectives“). Nur so können Sie Aufgaben strukturiert delegieren, im Nachhinein kontrollieren und bei nicht erbrachten Leistungen nach den Ursachen forschen. Berücksichtigen Sie aber auch, dass Sie selbst durch z.B. unklare Anweisungen und Hinweise dazu beigetragen haben könnten, ein vorgegebenes Ziel nicht erreicht zu haben.
  • Schaffen Sie Kreativität durch Freiraum: Wo Beschäftigte im Rahmen definierter Grenzen autonom agieren können, entsteht Raum für Kreativität. Das ist eine wichtige Grundlage für neue Ideen und Ihre Entlastung von operativen Aufgaben. Inhaber und Geschäftsführer sollten mehrheitlich am (strategisch) und nicht im (operativ) Unternehmen arbeiten.
  • Weniger Controlling, mehr Intuition: In vielen Unternehmen entsteht unnötige, zeitfressende Komplexität auch durch das Controlling. Ständig müssen Planungen erstellt, aktualisiert und kommentiert werden. Das Beschäftigen mit Zahlen dominiert den Alltag vieler Führungskräfte. Daten und Fakten in Maßen und gut aufbereitet sind wichtig und unterstützen Ihre Entscheidungen. Zu viele Details verwirren aber eher, statt eine geeignete Strategie aufzuzeigen. Verlassen Sie sich daher nicht nur auf Ihren Verstand, sondern nehmen Sie auch Ihre innere Stimme bewusst wahr.

 

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